Therapeutisches und heilpädagogisches Reiten
Reittherapie
Was ist Reittherapie?
Zunächst ist es nicht einfach nur Reiten oder Zeit mit dem Pferd verbringen. Hier passieren so viele Dinge, die ein Laie nicht unbedingt gleich sehen kann. Manchmal braucht es ganz wenig und bewirkt dennoch so viel.
Eingesetzt wird therapeutisches Reiten unterstützend bei bestimmten psychiatrischen und psychomotorischen Krankheiten, bei psychischen Sekundärproblemen, zb. infolge eines Unfalls oder einer Krankheit sowie in Übergangs- und Verlustsituationen. Im Mittelpunkt steht die Begegnung und die Auseindersetzung zwischen Klient und Pferd, die Mensch-Tier-Beziehung. Der Klient/die Klientin wird über das (passive) Sitzen auf dem Pferdrücken und durch das Getragenwerden auf dem geführten Pferd psychisch und physisch beeindruckt und angesprochen. Auf dem Handpferd zu reiten oder selbst die Zügel in die Hand zu nehmen, bildet einen weiteren Entwicklungsschritt. Sämtliche Aktivitäten rund um das Pferd im natürlichen Umfled werden in die Behandlung einbezogen. Je nach Ausgangsposition und Grunderkrankung werden einzelne Aspektedes Umgangs mit dem Pferd besonders betont und gezielt in einem therapeutischen Rahmen eingebettet. Das Pferd hilft dabei in jeder Situation den Kontakt mit der Welt (wieder) aufzubauen. Die Betroffenen finden in einem zwanglosen Umfeld neue Möglichkeiten der Bewältigung ihrer Handicaps und integrieren das Erlebte schrittweise in den Alltag. (Marianne Gäng, Therapeutisches Reiten)
Wo therapeutisches Reiten helfen kann
angeboren und erworbene Entwicklungsstörungen oder -defizite
psychosomatische Störungen
Wahrnehmungsstörungen
Hyperaktivität und/oder Aufmerksamkeitsstörungen
Sozialverhaltensstörungen
Persönlichkeitsstörungen
Selbstwertproblematik
Ängste, Phobien, Zwangserkrankungen
Gefühlsstörungen (Depression, Aggression)
Essstörungen
Borderline-Störungen und andere “frühe Störungen”
Suchtkrankheiten
Psychosen
Verarbeitung von Traumata, Posttraumatisches Belastungssyndrom
Begleitung bei chronischen Krankheiten